Was geschieht beim Tiefkühlen
1. Reduzierung von Stress im Bauteil: Durch Tiefkühltemperaturen (bis –196°C) wird eine komplette "molekulare" Umwandlung der z.T. heterogenen Mikrostruktur im Bauteil zu einer homogenen und damit gleichmäßigeren Gitterstruktur in den Legierungen erreicht.
Die Folge: Abbau von Stress (Eigenspannungen) im Bauteil
2. Tiefkühltemperaturen erzeugen des Weiteren eine große Steigerung an sehr harten, feinen Karbiden, die gleichförmig überall in der Gitterstruktur entstehen.
3. Verbesserung der Oberflächengüte: Die durch den Tiefkühlprozess entstandenen Karbide sorgen besonders an der Oberfläche für bessere Reibwerte und geringe Abnutzung der Metallbauteile. (vergleiche Abb. unten)
4. Reduzierung des Restaustenitgehalt im Bauteil. Durch Experten wurde herausgefunden, dass ein Abschrecken auf niedrigere Temperaturen als die traditionelle Raumtemperatur, d.h. bis auf –80°C, den Restaustenitgehalt reduziert. Beim Tiefkühlen wird verbleibendes Restaustenit, was im Härteverfahren gebildet wurde, in Martensit umgewandelt (Martensit ist der Härteträger im Stahl).
5. Tieftemperaturbehandlung ist ein bekanntes Verfahren der Verlängerung des Wärmebehandlungs- und Abkühlzyklus. Dabei ist der Tiefkühlprozess bis –196°C ein spezieller kontrollierter Ablauf zur Abkühlung von Material über einen größeren Zeitraum, hierbei wird eine noch höhere Umwandlungsrate von Restaustenit erzielt, als bei Behandlungen bis –80°C. (vergleiche Abb. 2 und 3)
Martensitische Umwandlungen kommen bei unlegierten und legierten Stählen vor.
Umwandlungen, die ähnlich der martensitischen Umwandlung in Metallen sind, kommen auch bei vielen Nichteisen-Metallen, Keramiken und Polymeren vor und sind kein rein auf Metalle beschränktes Phänomen.
Serienstück | tiefgekühlt bei -80°C | tiefgekühlt bei -196°C |